Können Sie sich Feste, seien es kirchliche oder weltliche, ohne Musik vorstellen? Die Volks- und Vereinsfeste der Schützen, Traditionelles zum Oktoberfest, Prozessionen zu Fronleichnam oder Allerheiligen ohne Blasmusik? Nun, für eine vernünftige und regelmäßige Probenarbeit, noch viel mehr aber für eine erfolgreiche und engagierte Nachwuchsförderung braucht es eine Heimstatt für Proben, Ausbildung und natürlich auch für Geselligkeit.
Für das Jugendmusikkorps Avenwedde und den Musikverein Avenwedde war bis in die Mitte der siebziger Jahre kein regelmäßiger Probenbetrieb möglich. Ein eigenes Domizil war nicht vorhanden. So nutzte man unter anderem den Saal der Gaststätte Bettenworth, musste aber bei anderen dort stattfindenden Veranstaltungen immer wieder Proben ausfallen lassen. Die Ausbildung des Nachwuchses fand Zuhause bei Mitgliedern der Vereine statt, zum Teil sogar in örtlichen Handwerkerbetrieben. Hier hatte Albert Füchtenkord die rettende Idee: Das leer stehende Bauernhaus Altewischer sollte zum Probenraum umgebaut werden. Mit den Besitzern, der Familie Burbach, wurde man sich schnell einig, so dass mit dem Umbau des „Musikzentrums“ Anfang 1976 begonnen werden konnte. Der gesamte Umbau wurde in Eigenleistung erbracht, wobei auch von außerhalb Avenweddes Hilfe kam. In einer kleinen Feierstunde wurde das Musikzentrum am 26. Februar 1977 seiner Bestimmung übergeben. Fortan diente es nun den Vereinen als Heimstätte und Probenlokal. Schon im Sommer 1977 fand das erste große Gemeinschaftskonzert beider Orchester unter den mächtigen Eichen am Musikzentrum Altewischer statt.
Das Musikzentrum wurde ursprünglich bis zum Jahre 1999 von der Familie Burbach verpachtet. 1992 wurde dann das ehemalige Brennereigebäude des Anwesens verkauft und in Eigentumswohnungen umgebaut. Um den Bestand des Musikzentrums Altewischer zu sichern, entschlossen sich Bürger und Lokalpolitiker im gleichen Jahr den Förderverein Jugendmusikkorps Avenwedde e. V. zu gründen, mit dem Ziel, den Rest des Anwesens zu erwerben. Dieses einzigartige Ziel wurde am 16.01.1995 erreicht. Der Förderverein ist heute für die Finanzierung zuständig.